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"Zu erkennen, was im Leben wichtig ist und worauf es wirklich ankommt"

Annelie berichtet

Im Januar 2023 begann meine 3-monatige Reise mit Wadadee Cares nach Katutura, Windhoek, Namibia. Meinen Trip habe ich weit im Voraus geplant und wurde dabei tatkräftig von den Mitarbeitern, sowohl in Deutschland als auch in Namibia unterstützt und ich konnte alle meine Fragen loswerden.

Am Flughafen angekommen wurden wir (meine Mitreisenden und ich) von David (Wadadee Mitarbeiter) und einer Volontärin herzlich in Empfang genommen. So konnte man bereits auf dem Weg ins Wadadee House seine ersten Fragen loswerden. Der Start in Namibia wird einem angenehm leicht gemacht.
Nach einer Projekteinführung durch Natalie begann dann auch schon die eigentliche Projektarbeit. Ich unterstützte Monica's Soupkitchen „Home of Good Hope“ und bin froh über jede Minute, die ich dort verbringen durfte. Das Projekt beinhaltet eine Kombination aus einer Essensvergabe und einer Unterrichtsklasse- dazu später genaueres. Gekocht und zubereitet wird das Essen u.a. von Monica's Söhnen und Ziehsöhnen in der Penduka Kitchen. Diese befindet sich in unmittelbarer Nähe zur eigentlichen Soupkitchen, eine Wellblechhütte mitten in Katutura. Dort wird das Essen dann an die Kinder verteilt. Täglich kommen bis zu 1000 Kinder [selbst gezählt ;)], die sich im Alter von einigen Monaten bis hin ins höhere Teenageralter befinden.
Für mich begann die Woche montags mit dem wöchentlichen Foodshopping, wo wir für eine gesamte Woche die Lebensmittel und Kochutensilien kauften. Im Einkaufswagen landeten unter anderem große Säcke Reis und Nudeln, aber v.a. Maismehl, welches hier für das typische Namibische Gericht „Mielie Pap“ benötigt wird. Zudem wurde stets viel frisches Gemüse gekauft, sodass die Suppe immer nahrhaft und gesund war.
Von Dienstag bis Freitag war ich dann direkt vor Ort in der Soupkitchen. Der Tag gliederte sich in Unterricht von 9 bis 11 Uhr und anschließend dann die Essensausgabe. Unterrichtet hab ich ca. 24 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren. Kinder, die aus finanziellen und sozialen Gründen nicht die Möglichkeit haben zur Schule zu gehen. Ihnen bringe ich die englische Sprache, Lesen, Schreiben und Rechnen näher. Aber auch grundlegende Dinge, wie Körperteile, Farben, Formen oder Links/Rechts. Das Unterrichten war teils eine große Herausforderung, da die Kids auch nicht alle Englisch verstehen, aber andererseits hat es riesig Spaß gemacht die Fortschritte zu sehen. Die Kinder haben große Lust was zu Lernen. Sie freuen sich täglich etwas dazu zu lernen und lieben es einen „Teacher“ zu nennen :)
So gegen 11 Uhr wird dann das Essen gebracht und die Kinder versammeln sich vor der Suppenküche und singen und beten. Erst nach dem Gebet beginnt die Essensausgabe. Die Kinder stellen sich in Reihen auf. Einige von ihnen bringen auch ihre eigenen Brotdosen, sogenannte Buckies mit. Kinder ohne Buckie erhalten in der Soupkitchen einen Teller und Löffel. Ein paar größere Kinder helfen meistens bei der Koordination und Vergabe des Essens mit. Sie freuen sich, dass sie gebraucht werden und ihre Mitarbeit geschätzt wird. Nach dem Essen verbringen viele Kinder noch einige Zeit dort, bevor sie ihren Heimweg antreten. Sie spielen Fußball, Fangen oder Seilhüpfen. Wiederum andere Kinder schauen nur schnell nach der Schule vorbei, holen sich ihr Essen ab und dann ziehen dann wieder los.
Grundsätzlich habe ich schnell gemerkt, dass in der Soupkitchen eine sehr familiäre, fröhliche und ausgelassene Stimmung herrscht. Neben Monica, ihren Söhnen und den Volontären helfen dort auch etwa sechs heimische Frauen unentgeltlich. Sie helfen bei der Vor- und Nachbereitung, der Durchführung, der Koordination und auch beim Abwasch. Denn die ausgegebenen Teller werden in den etwa 3,5 Stunden der Essensausgabe wieder und wieder verwendet. Als Volontär packt man überall mit an. Zwischendurch habe ich aber auch immer Zeit für die Kids gefunden um mit ihnen zu spielen oder mal einen Plausch mit den Frauen zu halten.
Neben der Arbeit konnte ich das Angebot von „Wadadee Safari“ für einen einwöchigen Trip nach Kapstadt wahrnehmen. Shaun (Gründer von Wadadee) war einer unser Tourguides und zeigte uns die wichtigsten Anlaufpunkte in Kapstadt. Diesen Ausflug kann ich wärmstens empfehlen. Es war eine tolle Woche in einer absoluten Traumstadt.

Persönlich kann ich sagen, dass mir die knapp 3 Monate geholfen haben meinen Horizont zu

erweitern. Zu erkennen, was im Leben wichtig ist und worauf es wirklich ankommt. Die hier lebenden Kinder scheinen so unfassbar glücklich zu sein mit den wenigen Dingen, die sie hier haben. Ihre leuchtenden Augen und die Dankbarkeit ihrerseits werde ich noch lange in Erinnerung behalten.

Ich möchte mich bei Wadadee bedanken, mir diese Möglichkeit gegeben zu haben. Ich fliege mit vielen neuen Erfahrungen zurück nach Deutschland und weiß, dass ich von dort noch weiterhin etwas bewirken kann.
Ebenfalls geht ein riesengroßer Dank an Monica selbst, eine unfassbare Frau mit einer Energie und Herzensgüte, die ich nicht beschreiben kann.

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